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Kapitel 1 – Ein Auftrag mit Folgen
„Warum zur Hölle mußt du denn dein Leben aufs Spiel setzen,
für etwas, von dem ihr nicht mal wißt, ob es überhaupt existiert?!" Die junge
Blutelfe war ausser sich vor Wut, eine Wut, die sich nicht gegen ihre Liebe
richtete, denn sie wußte, das ihr Sephyroth eigentlich nichts dagegen tun
konnte. „Du weißt, das ich keine Wahl habe Epica!" Entgegen ihrer Vernunft protestierte sie
trotzdem gegen diesen Entschluß, denn die Gefahr war überwältigend groß, das
sie ihren Liebsten nie wieder sehen würde, wenn dieser losziehen würde, um dem
Befehl des Prinzen nach zu kommen.
Nervös und aufgebracht lief Epica in den Wohnräumen von Sephyroth auf
und ab. Ihre großen Ohrringe wippten dabei auf und ab und in ihren Händen
spielte sie nervös an einem Stück Papier herum, auf welchem der Befehl des
Prinzen geschrieben stand. „Doch, Seph, das hast du, du hast eine Wahl!! Der
Auftrag ist so wahnsinnig, wie der Prinz selbst! Dieses Stück Papier ist
Zeugnis genug für die Wahnwitzigkeit dieses aufgeblasenen Möchtegernprinzlein!"
Mit einer wütenden Geste tippte sie auf das Schriftstück. Nun lief der
Blutelfin doch eine Träne über die Wange, dabei wollte sie diesmal etwas
stärker sein. Aber die Angst ihn zu verlieren war zu groß, viel zu viele
seltsame Veränderungen hatten in den letzten
Monaten stattgefunden . Veränderungen die hauptsächlich auf den Prinzen
Kael`Thas Sonnenwanderer zutrafen. Und
es waren keine belanglosen gewesen, sonst wäre die Blutelfin wohl kaum so
aufgebracht gewesen. Nachdem der König aus der Scherbenwelt zurückgekehrt war,
um seinem Volk zu helfen, das durch die Zerstörung des Sonnenbrunnens litt, ist
dieser in auffallend dunkler Kleidung gewandet, eine Verschärfung der Regeln,
und eine absurde dazu, in der
königlichen Garde war seine erste Amthandlung nach der Rückkehr gewesen und man
könnte meinen, das sich sein Blick für die Gerechtigkeit stark getrübt hatte.
„Diese Gespräche hatten wir doch schon so oft gehabt mein Schatz! Du weißt,
welche Verpflichtung ich gegenüber der Garde und des Prinzen habe. Und auch was
passieren würde, wenn ich dem nicht Folge leiste." Auch der Blutelf rannte
angespannt in seinem Eßzimmer auf und ab und schaute dann und wann aus dem
Fenster, was hinter dicken Samtvorhängen verborgen war. „Da siehst du, was ich
meine, dieser Mann ist ein skrupeloser Egoist!
Dieser Mann hat doch alles. Ruhm, Macht, Reichtum…warum muss er Dich
nach einem Gerücht suchen lassen? Das ergibt doch alles gar keinen Sinn!" „Ein
Prinz brauch keinen Grund und er ist niemandem rechenschaft schuldig!" , sagte
Sephyroth leise. Noch eine Träne kullerte an Epicas Wange herab, verzweifelt
sank sie auf die Knie und warf das Pergament in die Ecke.
„Ach Süße…",seufzte
Sephyroth und kniete sich neben seine Freundin. Er wußte nur zu gut, was sie
gerade fühlte, denn obwohl er eigentlich vor kaum etwas Angst hatte, so war
dieses Vorhaben für ihn ebenfalls zum Scheitern verurteilt. Sephyroth wußte,
das ihn der Prinz damit strafen wollte, und da dieses vor der Öffentlichkeit
verborgen bleiben sollte, so hatte er ihm eine Reise ohne Widerkehr beschert,
bei der sich das „Problem" von allein lösen sollte. ‚Treue bis in den Tod,‘ lautete das oberste Gebot der Garde
seit ein paar Wochen. „Jetzt kannst du deine Treue unter Beweis stellen!" hatte
der Prinz zu ihm gesagt. Was ist nur aus dieser königlichen Garde geworden?
Damals, als der Blutelf noch jünger war, also viel jünger als jetzt, gab es für
einen jungen Hochelfen, wie man sie damals noch nannte, nichts „Größeres", als sich dieser Garde
anzuschließen. Das harte Training und die äußerst schwere Prüfung hatte man
gern für Ruhm, Ehre und Ansehen durchlaufen. Dafür hatte man, sofern man
aufgenommen wurde, gewisse Sonderrechte und Previlegien, die andere Blutelfen
nicht hatten. Und wenn man so gut war wie Sephyroth, der vor nichts und
niemandem Halt machte, und sich schon einen Namen gemacht hatte, dann bekam man
einen sehr guten Solt und sogar eine prachtvoll ausgestattete Unterkunft, wie
er sie jetzt bewohnte. Alles ist gut gelaufen, der Job war hart, aber es hat
den Blutelfen stets erfüllt und stolz gemacht. Sephyroth hatte seinen Dienst
gegen Ende des letzten Krieges begonnen, zu der Zeit als die Geißel über das
Land der Blutelfen einfielen. Durch seinen Mut und seine Tapferkeit hatte er
sich einen Platz als oberster Befehlshaber erarbeitet und eine kleine Gruppe
guter Soldaten in seiner Befehlsgewalt. Und als die Geißel besiegt war und der
Sonnenbrunnen zerstört, so hatte der Prinz beschlossen, gemeinsam mit dem
zwielichtwirkendem Illidan einen Weg zu finden sein Volk zu heilen, das wegen
der ausbleibenden Energie des zerstörten Brunnens auszusterben drohte. Da
glaubte Sephyroth noch an seinen Prinzen, war sich sicher er würde wieder alles
gut machen können. Anfangs lief es auch gut, man brachte den Elfen bei, wie sie
Energien aus anderen Lebewesen ziehen konnten, damit es ihnen besser ging. Doch
schon bald merkte Sephyroth und andere Elfen, die sich dieser neuen Fähigkeit
weniger hingaben, das sich daraus erneut eine Abhängigkeit ergab und die
Blutelfen, wie sie nach der Zerstörung genannt wurden, süchtig und reizbar
machten. Und weil Seph die neue Fähigkeit nur im Notfall benutzte, waren seine
Sinne nicht so sehr betäubt. Er erkannte, das etwas mit dem Prinzen geschehen
sein mußte. Irgendwie durchströmte ihn böse dämonische Energie, die seinen Verstand
beeinträchtigten. War der Prinz vor seiner Abreisenoch ein großzügiger und
gerechter Herrscher, so regierte er jetzt mit Gewalt und Wahnsinn. Doch schaute
sein Volk zu ihm auf, war er es doch, der sie aus ihrem Elend holte, nicht darauf
achtend ihre Sinne berauscht und durchflutet von diesem Glücksgefühl sind, das
sie mit der Energie erfüllte.Aber Sephyroth Silverblood stand nicht unter dem
Einfluss der berauschenden Energie und war
so einem wahnsinnigen Elfen zur Treue verpflichtet. Niemals hätte er
geglaubt, das sein Prinz ihn mal wegen einer harmlosen Liebelei degradieren und
zum Tode verurteilen ließ. Nun saß er da und musste sich mit anschauen, wie die
Liebe seines Lebens ihn anflehte, mit ihm zu fliehen. „Ich weiß ja das es Wahnsinn
ist Epica, aber willst du denn für den Rest deines Lebens wie ein Stück Vieh
gejagt werden? Wir müssten ständig von einem Ort zum nächsten reisen, ohne
feste Bleibe und ohne Heimat." „Aber verstehst du denn nicht?", fragte sie
ihren Liebstenund legte ihre Hände auf dessen Schultern. „Wenn du jetzt gehst, dann werden wir nicht
einmal das tun können! Ich brauch keine feste Bleibe, wenn ich nur bei dir sein
kann! Ich brauche dich an meiner Seite und nicht in meiner Erinnerung. Und wenn
es bedeutet,das wir für immer mit einem Karren durch die Lande ziehen müssten,
dann lass es uns tun! Bitte!" Traurig sah er in ihre leuchtend grünen Augen.
Sollte er ihr sagen, in welcher Gefahr sie sich gerade befand? Aber so wie er
Epica kannte, wäre das kein Argument für sie gewesen. Er würde nichts lieber
tun, als mit ihr sofort abzuhauen, aber er konnte es einfach nicht mit seinem
Gewissen vereinbaren, das er sie dadurch in Lebensgefahr brachte. Nein, das
wäre nicht akzeptabel für den Blutelfen. Er dachte an den Augenblick zurück,
wie er sie kennen gelernt hatte. Er und seine Männer feierten vor ein paar
Monaten seinen Geburtstag in einem dieser Freiluftgaststätten, in dem Epica
kellnerte. Sie fiel ihm buchstäblich in seine Arme, als sie über die großen
Füße eines betrunkenen Trolls stolperte. Es war Liebe auf den ersten Blick, und
aus gelegentlichenTreffen an öffentlichen Orten wurden regelmäßige
leidenschaftliche Verabredungen an geheimen Orten. Sephyroth warnte die schöne
Frau gleich bei der ersten Verabredung vor der Brutalität des „neuen" Prinzen
und machte ihr klar, das es schwere Folgen haben würde, wenn man die beiden bei
einer festen Bindung erwischen sollte. Aber Epica war es egal, sie war bis über
beide Spitzohren in ihren Seph verliebt und auch Sephyroth wollte nicht mehr
ohne seine Schönheit leben. Und so wählten sie den Weg der geheimen
Liebesbeziehung.
Aber nun, da er keine Befehlsgewalt mehr hatte und zu einem
Auftrag geschickt wurde, dessen Ergebnis im besten Falle sein gebrochener Wille
als einsamer alter Mann bedeutete, konnte er diese Beziehung nicht mehr führen,
nicht mal mehr geheim. Denn der Grund für diese Irrsinnigkeit des Auftrages,
war eben diese Beziehung zu dieser Blutelfe. Und weil er es nicht ertragen
würde, das man seiner einzig Geliebten Gewalt antäte oder gar zum Tode
verurteilte, nur weil er Kael’thas‘ Befehle missachtete, konnte er ihren Wunsch nicht erfüllen. Lieber
sah er sie glücklich mit einem anderen Mann und deren Nachkommen, als an einem
Galgen hängend. Das war der einzige Weg sie vor dem Schlimmsten zu
bewahren. Sephyroths Herz fühlte sich
an, als würde es jeden Moment zerreissen. Er rang um Worte und so nahm er ihr
vollkommendes Gesicht in seine Hände, zog es an seines und berührte zart ihre
Lippen. Der Blutelf bemerkte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Um alles
in der Welt musste er verhindern, das er weinte, was sowieso fast nie vorkam.
Aber er wollte nicht, das Epica sah, wie schwer es ihm fiel, sich für immer von
ihr zu verabschieden, er glaubte, das es so nur noch schwerer für die beiden
werden würde. Also konzentrierte er sich darauf seine Tränen zu verdrängen und
und gab seiner Liebsten einen Kuss auf dessen Stirn. Nocheinmal atmete der
Blutelf tief durch. Dann stand er auf und wandte ihr den Rücken zu, denn gleich
konnte er nichtmehr in ihre Augen
schauen. „Es…es tut mir leid. Ich werde morgen früh abreisen um nach dem
Drachengold zu suchen." Eine Weile lang sagten beide nichts mehr, Sephyroth
beobachtete die kleinen Flammen im Kamin, wie sie sich um das Holz wanden. Dann
unterbrach ein Räuspern die qualvolle Stille. „Du lässt dich wirklich nicht
umstimmen, nicht wahr?" Epicas Stimme klang seltsam ruhig. „Nein…", antwortete
der Blutelf mit bewußt hartem Klang.
„Also gut, dann werde ich dich gehen lassen." Immer noch wundernd über
die plötzliche Gelassenheit Epicas hielt Sephyroth es nicht mehr aus und wandte
sich wieder ihrer schönen Gestalt zu. Doch statt in ihr bezauberndes Antlitz
blicken zu können, sah er sie nur von hinten. Sie war gearde dabei sich ihren
Umhang anzulegen als sie ihm noch einmal ihr schönes Gesicht zudrehte und
sagte: „Leb wohl meine große Liebe, ich werde dich nie vergessen." Mit diesen
Worten ließ sie Sephyroth stehen und verschwand hinaus in die Dunkelheit.
Kapitel 2 – Des Wahnsinns Anfang
-aktuell in Arbeit-
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