Leseprobe:

Prolog aus "Das verfluchte Drachengold"

„Und du hast es mit deinen eigenen Augen gesehen Knecht?" „Jawohl mein Prinz, sie treffen sich immer bei Sonnenuntergang in einer verlassenen Hütte im Immersangwald, nahe den Geisterlanden. Und ich glaube nicht, das sie nur beste Freunde sind, eure Hoheit." „Nein, in der Tat, dann wäre die Heimlichtuerei ja völlig unsinnig."  Nachdenklich lief Kael`thas in seinem Thronsaal auf und ab. Dann und wann beäugte er den Stallburschen, der wie eine armselige Ratte vor seinem Prinzen kauerte. Nach dem sein 1.Kommandat der Garde seit einiger Zeit etwas geistesabwesend wirkte, hatte der Prinz diesem Stallburschen befohlen, den Herrn des rotbraunens Streitrosses auszuspionieren. Und offensichtlich mit Erfolg. „Dann haben sich meine Vermutungen also doch als richtig erwiesen…" „Ja eure Hoheit", stimmte der Knecht respektvoll zu. „Weißt du Caldre’hel, warum eine Beziehung zu einer Frau  so gefährlich für einen Garde-Kommandanten ist?" „Gefährlich?...ähm…v…vergebt mir Herr…", stammelte der Bursche. Einen Moment herrschte absolute Stille und Caldre’hel war sichtlich angespannt. „Schon gut", unterbrach Kael’thas das Schweigen, „wie könnte auch jemand von eurem Stand so etwas wissen." Ein Stein schien von Caldre’hels Herzen zu fallen, obwohl es mehr eine Beleidigung war, aber es ist nicht auszudenken, was der Prinz mit ihm anstellen würde, würde er seinen Standpunkt verteidigen, und so  antwortete er nichts darauf. „Nun gut, Caledre’hel ich lasse deine Belohnung zu dir nach Hause bringen, während ich mir eine angemessene „Belohnung" für meinen ungehorsamen Kommandanten ausdenke. Du darfst zurück treten." „Habt Dank eure Großzügigkeit, Caledre’hel ist ein untergebener Diener seiner Majestät." „Gewiss Knecht, gewiss, haltet euch für weitere Anweisungen bereit, und jetzt geh." Der Prinz sah angwidert von des Burschen Rückratlosigkeit zu, wie dieser in leicht gebeugter Haltung rückwärts den Saal verließ. Und auch wenn er Lebewesen hasste, die aus Angst alles tun würden, war Kael‘thas doch froh, jemanden wie Caldre’hel gefunden zu haben., denn er war ein ausgezeichneter Spion.